In Zeiten großer zukünftiger Veränderungen in der Spitalsstruktur des Bezirks Liezen erschien es uns notwendig, Bestehendes zu verbessern und schon jetzt zumindest im „Kleinen" eine für uns große Veränderung anzugehen.
Im November 2018 formierte sich eine Projektgruppe zur Schockraumerneuerung mit Vertretern aller dort tätigen Berufsgruppen. Bereits in der ersten der folgenden monatlichen Sitzungen konnte man das Verlangen nach Veränderung und Verbesserung unserer Performance im Schockraum deutlich spüren.
Es begann mit der hausinternen Veränderung der Alarmierung von Schockraumeinsätzen mittels Sammelruf bei kritischen Schockraumpatienten (nach der Polytrauma Leitlinie). Das außerordentliche Engagement aller Projektteilnehmer brachte uns in großen Schritten zu einer völligen Neuorganisation und optischen Neuaufmachung des Schockraums selbst. Erstmalig wurde jeder Tätigkeitsbereich genau definiert und einer Berufsgruppe zugewiesen. Dementsprechende Checklisten fassten wir schlussendlich für alle jederzeit sichtbar als Poster zusammen. Wir tauschten Beschriftungen gegen farbcodierte Piktogramme. (Siehe Abb. 1)
Als Basis für die Schockraumversorgung sollten international anerkannte Standards dienen. Um diese umsetzen zu können, stand das eigene Lernen an oberster Stelle. Ein siebenköpfiges „Trauma Team Rottenmann" (zwei Anästhesiologen, zwei Chirurginnen, eine Anästhesie-Pflege, eine OP-Pflege, ein OP-Assistent) besuchte im März 2019 den European Trauma Course in Hall/Tirol, von dem wir nach dreitägigem Intensivtraining in Schockraumversorgung und Team Leader-/ Team Membership sehr viele Inputs zur organisatorischen Umstrukturierung mitnahmen. In der Woche nach dem ETC erfolgte die intensive Vorbereitung für das Roll Out des „Schockraum NEU" und die dafür notwendigen Schulungen.
Schließlich wurde der Schockraum in die neue Version verwandelt und innerhalb von drei Wochen alle Mitarbeiter, die im Schockraum tätig sind, in fünfstündigen Szenarien Trainings mit Übungsstationen nach dem Vorbild des Europäischen Trauma Kurses eingeschult. Auffallend war ein sehr hohes Engagement bei den Trainings und ein durchwegs positives Feedback. Zukünftig sind halbjährliche Inhouse Trainings für das gesamte Team und der Besuch eines ETC Kurses für alle Ärzte, die im Schockraum tätig sind, geplant.